Skip to main content.

Das Johanniskraut / Johanniskräuter

Johanniskraut
photo by NaturKamera - Bestimmte Rechte vorbehalten

Legenden

Über dieses Kraut gibt es viele Legenden. Eine davon ist, dass es aus dem Blut von Johannes dem Täufer hervorgegangen sein soll. Der Teufel war so wütend auf diese Pflanze, weil sie so enorme Heilkräfte hat, dass er eine Nadel nahm und die Blätter durchstach. Doch die Pflanze war so stark, dass sie auch dies überlebte und so sieht man auch heute noch in den Blättern winzige Löcher, wenn man es in das Licht hält. Wegen seiner Fähigkeit, Dämonen zu verjagen, wurde das Johanniskraut auch als „fuga daemonum“ (Jageteufel) bezeichnet und an die Türen und Fenster der Häuser und Ställe gesteckt, um Gewitter und Behexung fernzuhalten.

Einer weiteren Legende nach entstand die Pflanze aus dem Blut Johannes des Täufers. Was wahrscheinlich auf der Tatsache gründet, dass aus den Blüten, wenn man sie zwischen den Fingerkuppen zerreibt, ein Saft austritt, der die Haut blutrot anfärbt. Das Johanniskraut gehört auch zu den magischen Pflanzen der Sommersonnenwende!

^ TOP

Anwendungsgebiete

Fast alle Teile des Johanniskrauts können in der Medizin verwendet werden. Durch das Einlegen der Blüten in fetten Ölen wie Oliven-, Sonnenblumen -, oder Weizenkeimöl wird Johannisöl, das wegen seiner Farbe auch Rotöl genannt wird, gewonnen. Dieses kann äußerlich als Wundheilmittel, zur Pflege spröder Haut oder alten Narben, bei Verbrennungen I. Grads, Muskelrissen und Blutergüssen angewandt werden. Innerlich kann das Öl auch bei Verdauungsbeschwerden eingenommen werden, wobei diese Wirksamkeit noch nicht belegt ist.

Pflanzenteile wie Stängel und Blätter können getrocknet und zerkleinert mit einem Methanol-Wassergemisch zu einem Extrakt verarbeitet werden. Nach mehreren Stunden haben sich die Inhaltsstoffe gelöst und können durch verschiedene schonende Verfahren vom Extrakt getrennt und zu Tabletten oder Kapseln weiterverarbeitet werden

Das Echte Johanniskraut (H. perforatum) wird als Heilpflanze zur Besserung des Befindens bei nervlicher Belastung genutzt. Hier werden die Stängel, sowie die Blätter getrocknet und zerkleinert und mit einem Methanol- Wassergemisch zu einem Extrakt verarbeitet. Nach einiegen Std., wenn sich die Inhaltsstoffe gelößt haben, kann man sie vom Extrakt trennen und zu Tabletten oder kapseln verarbeiten. Als "fuga daemonum", Teufelskraut fand es im Mittelalter bei den Teufelsaustreibern Verwendung. Die zu Heilenden (meist Frauen) litten vermutlich unter depressiven Verstimmungen, die sich in schweren Stimmungsschwankungen äußerten, was seinerzeit als Besessenheit interpretiert wurde .

Die Wirksamkeit bei leichter bis mittlerer depressiver Verstimmung ist nachgewiesen und, wegen guter Verträglichkeit sehr beliebt. Die Wirkung ist jedoch erst nach etwa drei Wochen spürbar, daher sollte man das Präparat nicht zu früh absetzen.

^ TOP

Dosierung und Anwendung

Johanniskraut wird innerlich in Form von Tee, Kapseln, Tropfen oder Pflanzensaft eingenommen. Die äußerliche Anwendung erfolgt mit Johanniskrautöl (Rotöl), dieses kann aber auch innerlich angewandt werden!

Teezubereitung: 2 Teelöffel des Krauts werden mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen und 10 min ziehen gelassen. Morgens und abends sollte eine Tasse getrunken werden.

Tinkturzubereitung: 20 g Kraut mit 100 g Ethanol (70%) extrahieren, filtrieren und vor Licht geschützt lagern.
Bei der äußerlichen Anwendung in Form einer Salbe sollte diese 1- bis 2-mal täglich aufgetragen werden.

Hinweise
Im Allgemeinen ist Johanniskraut sehr gut verträglich. Nur selten treten Magen-Darmbeschwerden, allergische Hautreaktionen, Müdigkeit oder Unruhe auf.
Hellhäutige Menschen sollten während der Einnahme starke Sonnenbestrahlung, Solarien und Höhensonne meiden. Es kann eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Lichteinstrahlung entstehen.
Da Johanniskraut bei schweren Depressionen nicht wirksam ist, sollte bei Verdacht auf diese eine Behandlung durch einen Arzt erfolgen. Auch während der Schwangerschaft oder Stillzeit und bei depressiven Erkrankungen bei Kindern sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Wenn gleichzeitig Medikamente eingenommen werden, deren Wirkung durch Johanniskraut beeinflusst werden könnten, sollte dieses zuerst mit einem Arzt besprochen werden. Dieses betrifft vor allem die antivirale Therapie bei HIV-positiven Patienten und die Einnahme von Antidepressiva. Des Weiteren kann Johanniskraut die Wirkung der Anti-Baby-Pille beeinflussen.
Wie bei anderen Antidepressiva tritt die stimmungsaufhellende Wirkung erst nach einer Einnahme über einen längeren Zeitraum ein. Sollte aber nach etwa vier Wochen noch keine Besserung zu merken sein, sollte man unbedingt einen Arzt zu Rate ziehen.

 

Der Inhalt dieser Seite steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Teile des Textes und der Bilder sind von Wikipedia unter vorgenannter Lizenz entnommen.